Hündinnen
sind wirklich belastet durch die permanenten Hormonbäder: erst bahnt sich die Läufigkeit an, dann ist sie da und stellt eine vollkommene Ausnahmesituation dar. Ist sie dann endlich abgeflaut, dauert es ein paar Wochen, bis sie wieder ganz sie selbst ist, und schon wird sie scheinträchtig, was fast immer geschieht. Dieser Zustand kann dann wieder etliche Wochen dauern, so daß die Erholungszeit bis zur nächsten Läufigkeit nur von kurzer Dauer ist.
Kleine und mittelgroße Hündinnen können problemlos vor der ersten Läufigkeit kastriert werden. Große Hündinnen mit langsamerem Wachstum sollten ein bis zwei Läufigkeiten erleben, bevor sie kastriert werden, um Mangelerscheinungen am Knochenwachstum auszuschließen. Gute Beratung hierzu bekommt man in der gynäkologischen Tierklinik der LMU in München, die Langzeitstudien über viele Jahrzehnte gemacht hat.
Rüden
können sehr unter Streß stehen, wenn sie andere potente Rüden als permanente Konkurrenz erleben und gegen sie stänkern müssen. Außerdem ist es für sie anstrengend und frustrierend, chancenlos auf Freiersfüßen hinter läufigen Hündinnen her oder auf deren Spuren unterwegs zu sein.
Dazu kommt, daß es das Mensch-Hund-Verhältnis sehr trüben kann, wenn der Hund unterwegs nicht kooperiert, sondern seinen Trieben folgen muß.
Rüden können ohne Weiteres ab dem ersten Beinchen-Heben kastriert werden, bevorzugt aber auf jeden Fall, bevor sie ein Jahr alt sind. Haben sich erstmal schlechte Angwohnheiten etabliert, wie Stänkern mit anderen Rüden, ist nicht gesichert, daß sie mit dem Kastrieren wieder verschwinden.